Ein JA hat nur zwei Buchstaben. Zwei Buchstaben mit viel Bedeutung. Vielen Paaren sind diese zwei Buchstaben jedoch zu wenig, um sich gegenseitig ihre Liebe zu versprechen.
Und deshalb wollen viele diese zwei Buchstaben mit einem individuellen Eheversprechen ergänzen. Eine wunderbare Idee, denn mit einem Eheversprechen beschreibt ihr eurer Liebe mit eigenen Worten. Eine Liebeserklärung selbst zu schreiben, ist jedoch herausfordernder als einfach nur JA zu sagen. In diesem Blogartikel bekommt ihr Tipps, mit denen ihr eurer Eheversprechen persönlich und auf den Punkt formulieren und auch vortragen könnt.

Das Eheversprechen formulieren: Wo ihr anfangen könnt…

Ob ihr ein Eheversprechen in eurer Hochzeitszeremonie bei einer Freien Trauung vortragt, entscheidet ihr selbst. Sprecht euch ab. Wenn ihr Beide ein Eheversprechen und damit ein „mehr als nur ein JA“ wollt, dann nehmt euch etwas Zeit und macht ein erstes Brainstorming.
Jeder für sich (oder vielleicht auch beide zusammen). Schreibt auf, was euch zu eurer Partnerschaft einfällt, zu eurer Liebe und zu eurer Zukunft.
Für eure Notizen könnt ihr einfach die folgenden Sätze ergänzen:
‐ Die Partnerschaft mit … bedeutet für mich …
‐ Unsere Beziehung macht … aus.
‐ … hat uns besonders zusammengeschweißt.
‐ An … liebe ich Eigenschaften, wie…
‐ Besonders dankbar bin ich für…
‐ Wenn ich an unsere 1. Begegnung denke, dann erinnere ich mich an…
‐ Uns unterscheidet…
‐ Als Paar macht uns … besonders glücklich.
‐ Wenn ich an unsere Zukunft denke, dann…

Das Ganze in eine Struktur bringen

Jetzt habt ihr wahrscheinlich eine Unmenge an Stichworten und könnt jetzt anfangen, euer Eheversprechen zu formulieren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, es zu strukturieren.
Ihr könnt euer Eheversprechen z.B. mit einer Geschichte beginnen und am Ende wieder darauf zurückkommen (z.B. euer Kennenlernen). Das ist ein schöner Rahmen, in den ihr eure Versprechen, Komplimente und Wünsche „einpacken“ könnt.
Nach der Struktur „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ könnt ihr euer Versprechen auch aufbauen. Beginnt mit dem was war (z.B. wieso ihr euch verliebt habt), sprecht über das was ist und redet darüber, was ihr euch persönlich für die Zukunft versprecht.
Eine weitere Möglichkeit für euer Eheversprechen ist die Klassische „Das liebe ich an dir – Das verspreche ich dir“ – Struktur.
Das Eheversprechen sollte mit ganz individuellen Worten enden und so eure Liebe bekräftigen.
Bevor du jetzt am Laptop schreibst, spreche das Eheversprechen so, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Wir schreiben nämlich anders, als wir sprechen. Formulierst du nur schriftlich, dann klingt der Text gesprochen oft hölzern und bürokratisch. Besser ist es, die Sprachversion aufzuschreiben – und nicht umgekehrt.
In der Wahl der Worte seid ihr frei, ihr solltet jedoch unterste Umgangssprache, (vielleicht liebevoll gemeinte) Frötzeleien oder Ironie vermeiden. Euer Eheversprechen darf natürlich auch humorvoll sein. Es sollte zu euch und eurer Zeremonie passen. Als letzten Check, könnt ihr noch prüfen, ob es die Worte sind, die ihr in ein paar Jahren auch noch sagen würdet.

In der Kürze liegt die Würze

Vielleicht könntet ihr stundenlang über eure Partnerschaft reden. Bei der Hochzeitszeremonie eurer Freien Trauung solltet ihr euch kurzfassen. 1 bis 2 Minuten sind optimal. Euer Eheversprechen sollte auf jeden Fall nicht länger als 3 Minuten sein. Das macht insgesamt schon 6 Minuten. Wenn euch dann dabei noch die Tränen kommen, ihr danach den Ring tauscht und euch küsst… Da vergehen locker 10 Minuten.
Nehmt euch für das Eheversprechen deswegen maximal drei Punkte raus.
Beispielsweise sind 3 „Das liebe ich an dir.“ und 3 „Das verspreche ich dir.“ ausreichend und klingen rund.

Was, wenn mir die Worte fehlen?

Zunächst: Übt das Eheversprechen – so oft es geht. Auch wenn eure Freie Trauung etwas Schönes ist… Ihr seid aufgeregt. Bei Aufregung funktioniert unser Gehirn oft nicht richtig und ist vergesslich. Hast du aber oft geübt, dann wird es einfacher bei all
der Aufregung.
Ihr könnt euer Eheversprechen jedoch auch aufschreiben und bei der Zeremonie ablesen. Jedoch solltet ihr nicht Wort für Wort ablesen, denn sonst verliert ihr eure*n Partner*in aus dem Blick. …und es gibt doch nichts Schöneres, als euch bei schönen Worten anzuschauen. Vielleicht schreibt ihr euch nur Stichworte auf, dann kommt ihr nicht in die Versuchung abzulesen und könnt eurem*r Partner*in in die Augen schauen.
Wenn ihr euch nun versprecht, dann fangt den Satz einfach nochmal von vorn an.
Wenn euch die Tränchen kullern, lasst sie einfach kullern.
Wenn ihr schlucken müsst,​ dann schluckt. Lasst euch nicht aus der Ruhe bringen. Lasst eure Emotionen ruhig zu.
Alle werden daran mit Freude teilhaben.
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Das ist ein Gastartikel von Bianca Grünert.
Auch Bianca wollte Trauredner werden und hat die Hochzeitsredner-Ausbildung bei uns absolviert. Seitdem ist sie Hochzeitsrednerin im Team martinredet. Wenn sie nicht als Traurednerin unterwegs ist, macht sie Menschen für’s Präsentieren und Reden vor Menschen fit, damit sie sicher und überzeugend auftreten. Auf starkmitworten.de findest du mehr über Bianca.
Das Titelbild des Blog-Artikels stammt wie so oft von Ariane (www.arianefotografiert.de), Hochzeitsfotografin Köln.