Hochzeitspannen? Mit Martinredet und Arianefotografiert ausgeschlossen! Martinredet Martin Fett der Redner für Eure Freie Trauung -Foto von Hochzeitsfotografin Ariane Schulz Arianefotografiert

Was auf einer Hochzeit alles schief gehen kann

Der schönste Tag im Leben. Ein Tag, in dem unendlich viel Vorbereitung steckt. Liebe zum Detail. Vorfreude. Euer Hochzeitstag.

Doch vermutlich kein anderer Tag und kein anderes Event in Eurem Leben hat annähernd so viel Potential für Pannen.
„Et hätt noch immer jot jejange“, heißt es in Köln so schön. Was soviel heißt wie: Am Ende wird alles gut, und ist es noch nicht gut, ist es noch nicht das Ende. Viele spekulieren in ihrer Vorbereitung also darauf, dass spontan sowieso einiges anders kommt als vorher geplant. Viele lieben das Chaos und wollen auch gar nicht alles im Detail geplant wissen.
Davon, wie der schönste Tag im Leben eines Brautpaars ablaufen soll, hat jeder seine eigene Vorstellung. Vor allem das Schicksal.

Ich hatte Euch auf meinem Instagram-Account in den letzten Tagen mal gefragt, was die No-Go-Momente waren, die Ihr auf Hochzeiten schon miterlebt habt. Anscheinend habe ich da einen Nerv getroffen, denn ich habe viele Zusendungen mit Hochzeitspannen von Euch erhalten, die ich Euch hier mal präsentieren möchte. Keine Angst: Die Namen der Einsender habe ich verändert. Dass insbesondere Freie Trauungen ja oft sehr wetterabhängig sind, ist ja bekannt. Aber auch kirchliche Trauungen sind nicht frei von solchen Anekdoten.
Das beste Mittel gegen Hochzeitspannen ist aber: Meldet Euch vorher bei mir! Denn wenn Ihr auf der Suche nach einem guten Hochzeitsplaner seid, meldet Euch bei mir. Als Hochzeitsredner arbeite ich mit einigen guten und verlässlichen Hochzeitsdienstleistern zusammen.

Und außerdem: Nehmt das Leben locker und leicht! Die Hochzeitsparty ist zwar etwas einmaliges. Aber es ist immer noch eine Feier. Und das sollte man sich auch beherzigen. Ausgelassen feiern, mit Familie und Freunden. Dass dann auch mal was schiefgehen kann, ist klar und auch gewünscht. Nur so hat man Jahre später noch einiges zu erzählen.

Was ihr mir auf Instagram berichtet habt, gebe ich hier also mal in einem bunten Hochzeitspannen-Best-Of wieder. Quasi ein „Worst-Of“.
Welche Hochzeitspannen habt Ihr schon auf Hochzeiten erlebt? Teilt es mir mit und kommentiert diesen Beitrag einfach.

 

 

 

Hochzeitstraditionen oder: Eine Brautentführung, die niemand braucht

 

Christoph P., Bräutigam: Wir hatten unseren Freunden vorhereindeutig gesagt: Wir wollen keine Brautentführung! Und ausgerechnet die besten Freunde meiner Frau haben diese Ansage missachtet. Also wurde die Braut entführt. Aber anstatt sie in eine Bar oder sonstwo hin zu bringen, sperrten sie sie in die nächste Toilette. Grandiose Idee! Da versuchte sie, aus dem Fenster zu flüchten. Sie stieg auf den Klodeckel, brach ein und blieb mit ihrem Fuß bzw. Schuh stecken. Der Knöchel war dick. Der Schuh kaputt. Die Laune im Eimer.

 

 

 

Die Hochzeitsrede oder: Wenn Traureden zu Trauerreden werden

 

Britta W., Hochzeitsgast: Auf dieser Hochzeit gab es wirklich die Creme de la Creme des schlechten Geschmacks: Bettlaken-Herz mit der Nagelschere ausschneiden, Reise nach Jerusalem, Hochzeitskutsche. Das Highlight war die Rede von Braut-Onkel Wolfgang („Ich bin der Wolle“), der das Leben des Brautpaars nacherzählte – der kleine Jochen, der immer so gerne Kartoffelsalat bei der Oma aß, über die Schulzeit, bis hin zur steilen Uni-Karriere. Als der Onkel endlich an den Punkt kam, wo Jochen das erste Mal auf seine künftige Frau traf, waren einige bereits eingeschlafen. Inklusive mir. Als ich wieder zu mir kam, waren die beiden gerade erst zusammengezogen.

Mirko V., Freund des Bräutigams: Die Rede des Brautvaters war eine echte Zumutung. Unfassbar lange laberte er über das „Schiff Manuela“, das in den „Hafen Christian“ fährt. Keine Metapher wurde ausgelassen. Eine der schlimmsten Hochzeiten ever! Gut war aber, dass sämtliche Getränke auf das Brautpaar gingen, und so stand bald ein exquisiter Single Malt auf unserem Tisch. Das half ein bisschen, diese Qualen zu vergessen.

Sebastian L., Freund des Bräutigams: Die Hochzeit war am Starnberger See, alles sehr nobel und elegant. Natürlich war jedes Detail von der Braut exakt geplant. Sogar unsere Hochzeitsgeschenke mussten wir im Vorfeld mit den Brautjungfern abstimmen, sie mussten farblich und inhaltlich ins Gesamtkonzept der Hochzeit passen. Das Essen muss wohl auch sehr teuer gewesen sein. Die Portionen waren winzig klein. Einer von uns hat nach Nachschlag gefragt. Darauf kam nur kurz und knapp: „Nein“. Die Rede des Brautvaters war aber die Krönung. Ungefähr eine Stunde lang hat er uns die Biografie der Braut vorgetragen. Stefan, der Bräutigam und einer meiner besten Kumpels, wurde darin mit keiner Silbe erwähnt.

Michael D.:Die Brautmutter trug selbstgereimte Verse in ihrer Hochzeitsrede vor. Der Clou daran waren nicht die Reime sondern dass das ganze ein Mix gegen den Bräutigam war. Voller Tränen (und wohl schon ein paar Gläser Weißwein intus) beklagte sie sich, dass der Bräutigam ihr die Tochter entziehe und der ehemalige Schwiegersohn ja viel hübscher (wenn auch nicht so intelligent) war. Nach dieser halbstündigen Rede spielten die Nichten anschließend „Atemlos“ von Helene Fischer. Auf der Blockflöte. Passte irgendwie.

 

 

 

Der Brautstrauß oder: Ich fahr die Krallen aus!

 

Alexandra L., Braut: Also, ich habe ja schon einige Hochzeitspannen erlebt. Aber als ich meinen Brautstrauß geworfen habe, konnte ich noch nicht ahnen, welche Katastrophe ich damit auslösen sollte. Besonders zwei Mädels nahmen das ganze eindeutig zu ernst. Beide sind eigentlich meine besten Freundinnen und beide hatten vor, im nächsten Jahr zu heiraten. Ich warf also den Strauß und der Kampf ging los. Handgemenge. Rausgerissener Ohrring. Blut floss. Tränen sowieso. Und beide Mädels landeten auf dem Boden.  Glücklicherweise war kurz darauf alles wieder vergessen und wir hatten einen schönen Abend. Ein Jahr später haben dann sogar auch noch beide geheiratet.

 

 

 

Hochzeitsorganisation oder: Kann ja mal passieren!

Nathalie E., Schwägerin der Braut: Die Hochzeit fand in der Toskana statt. Alles war startklar, die Sonne schien, die Kirche war perfekt geschmückt. Doch die Bräutigam-Familie erschien einfach nicht.Alle waren noch mit dem Frisör und der Kosmetikerin beschäftigt. Der Pfarrer, die Brautleute und wir, sechs Gäste aus Deutschland, warteten über eine Stunde. Schließlich entschlossen wir uns, die Trauung ohne die italienische Verwandtschaft zu machen. Als das Brautpaar aus der Kirche kam, kamen sie um die Ecke. Die Hochzeit war eben typisch italienisch!

Carlo D., Trauzeuge: „Oh nein“, dachte ich nur noch, als ich die Hochzeitsrednerin diesen Satz sagen höre: „Sie dürfen nun die Ringe tauschen!“. Mein Auftritt! Aber ich klopfe hektisch mein Sakko ab, versuche zu verstehen, wo ich diese blöden Hochzeitsringe hingetan haben könnte. Ich habe sie einfach in einer anderen Jacke liegen lassen. Und diese Jacke hing schön bei mir zuhause, weil ich mich spontan für ein anderes Outfit entschieden hatte. „Die Ringe?“ – ich stehe da und raufe mir die Haare. Aber Gott sei Dank hat der Brautvater bestens reagiert und auch die Brautmutter. Beide stellten ihre eigenen Eheringe als „Ersatzringe“ zur Verfügung. Die Hochzeitsgesellschaft war begeistert. Ich war trotzdem peinlich berührt und lande jetzt damit wohl in Deinem Hochzeitspannen-Best-Of.

 

 

 

Die Trauzeremonie oder: Wie tanzen wir unseren Namen?

 

Laura P.: Die Trauzeremonie wurde von einer Trauzeugin gestaltet und war sehr esoterisch geprägt: Die Hochzeitsgesellschaft sollte zunächst vor dem Brautpaar einen Kreis bilden. Dann erklang afrikanische Fahrstuhlmusik. Aus einem Ghettoblaster. Dann ging das ganze Spektakel erst los. Die Gruppe musste mit vollem Einsatz von Armen und Händen, irgendwelche Figuren und Tänze vollführen. Ein Außenstehender dachte vermutlich, wir tanzen unsere Namen. Am Ende war es doch ganz lustig, aber in dem Moment doch etwas unangenehm.